Gastroenterologie

Betreuung von Patienten mit chronisch-entzündlicher Darmerkrankung

Ein unserer Praxis betreuen wir Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Unter chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) versteht man wiederkehrende (rezidivierende) oder kontinuierliche entzündliche Erkrankungen des Magen-Darm-Systems. Die beiden Vertreter sind die Colitis ulcerosa und der Morbus Crohn.

Die Symptome sind sehr vielfältig und sind häufig nicht nur auf den Magendarmtrakt beschränkt. Die typischen auf den Darm bezogenen Beschwerden stellen Stuhlirregularitäten mit Durchfall, blutige Stuhlgänge und Bauchkrämpfe dar. Häufig gehen die Beschwerden mit Allgemeinsymptomen mit Abgeschlagenheit, Kraftlosigkeit und Fieber einher. Bei einem Teil der Patienten gesellen sich auch entzündliche Beschwerden ausserhalb des Darmes hinzu wie zum Beispiel an Haut, Augen und Gelenken.

Da diese Symptome gerade am Anfang einer Erkrankung sehr subtil sein können, werden sie vom Patienten häufig ignoriert oder als Reizdarm interpretiert. In einem ersten Schritt wird eine Laboruntersuchung im Blut und eine Stuhlanalyse (Calprotectin) gemacht. In Abhängigkeit dieser Befunde wird die Abklärung ergänzt mit einer Bildgebung (Ultraschall, Computertomographie, Magnetresonanz) oder eine Magen- und Darmspiegelung.

Bei der Therapie von CED sind die Behandlung eines akuten Entzündungsschubs und das Vorgehen im beschwerdefreien Intervall zur Vorbeugung einer erneuten Entzündung (Remissionserhaltung) zu unterscheiden.

Zur akuten Linderung der Beschwerden des Patienten stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Zur akuten Therapie wird häufig Kortison eingesetzt, das der Mensch in Stresssituationen automatisch ausschüttet. Medikamente mit diesem Wirkstoff können kurzfristig auch in hoher Dosis genommen werden. Sie drängen die Entzündung im Darm meist verlässlich zurück. Wegen der schweren Nebenwirkungen von Kortison bei einer Einnahme über einen längeren Zeitraum sind diese Präparate für eine andauernde Behandlung jedoch ungeeignet. Kortisonfreie Medikamente wie Mesalazin wirken nur bei leichteren Entzündungsschüben. Bei einigen Patienten, die unter ständig wiederkehrenden Entzündungsschüben leiden, haben sich andere kortisonfreie Medikamente bewährt. Diese basieren auf einem anderen Wirkmechanismus. Die sogenannten Immunsupressiva reduzieren künstlich die im Falle einer Entzündung gesteigerte Aktivität des körpereigenen Abwehrsystems. Dadurch wird die Entzündung vorübergehend zurückgedrängt. Zur Anwendung gelangen in der CED -Therapie auch vermehrt sogenannte Biologika, die zur Bekämpfung der Entzündung Antikörper einsetzen. Sie greifen sehr gezielt einen bestimmten Entzündungsstoff des Patienten wie z.B. Tumor Nekrose Faktor (TNF) an.

Magenspiegelung (Gastroskopie)

Die Magenspiegelung wird zur Abklärung von Beschwerden durchgeführt, die auf Erkrankungen der Speiseröhre, des Magens oder des Zwölffingerdarms hinweisen – zum Beispiel Refluxerkrankung, Magenschleimhautentzündung (Gastritis), Geschwüre (Ulkus), gut- und bösartige Tumore (Karzinom). Auch bei Blutungen ist die Magenspiegelung eine unverzichtbare diagnostische Maßnahme.
Die Untersuchung wird endoskopisch durchgeführt und dauert in der Regel etwa 5-6 Minuten. Mit der Endoskopie können krankhafte Veränderungen der Schleimhaut sicher festgestellt werden und auch Proben zur histologischen (feingeweblichen) Untersuchung und zum Nachweis von Magenbakterien (Helicobacter pylori) entnommen werden.
Für die Untersuchung erhalten Sie in der Regel eine leichte Narkose, alternativ können Sie aber auch eine örtliche Betäubung der Rachenschleimhaut wählen. In beiden Fällen wird die persönliche Belastung gering gehalten.
Ca. 10 Stunden vor der Untersuchung sollten Sie nichts mehr essen oder trinken. Klare Flüssigkeiten, z.B. Wasser, können bis 2 Stunden vor der Untersuchung getrunken werden.
Wenn Sie eine Spritze erhalten, dürfen Sie am selben Tag kein Fahrzeug führen und sollten möglichst eine Begleitung haben.

Abdomen-, Leber- und Darmsonographie

In der Gastroenterologie wird der Ultraschall häufig durchgeführt, um Veränderungen an der Leber (z.B. Fettleber) festzustellen. Ebenso kann mit der Sonographie sicher eine Entzündung der Gallenblase oder Gallensteine gesehen werden. Speziell in der Darmsonographie haben wir uns im Laufe der Jahre eine hohe Expertise angeeignet. Eine Darmsonographie wird unter anderem bei Verdacht auf Darmerkrankungen (Reizdarm), Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa vorgenommen. Eine wichtige Diagnose, die wir häufig in unserem Alltag mit dem Ultraschall sicher stellen können, ist die  Sigmadivertikulitis (Entzündung einer Darmwandausstülpung). Somit kann nach der Diagnose sofort mit der Therapie begonnen werden und eine Krankenhausweinweisung meistens vermieden werden. Weitere wichtige Erkrankungen, die wir in der Sonographie sehen, sind die Appendizitis (Blinddarmentzündung) und der gefürchtete Ileus (Darmverschluss).